Buchneuerscheinung

Michael Hirsch, Rüdiger Voigt: Symbolische Gewalt – Politik, Macht und Staat bei Pierre Bourdieu

Der Band untersucht den Beitrag Pierre Bourdieus für das politische Denken. Längst als der große Klassiker der Soziologie und Gesellschaftstheorie unserer Zeit anerkannt, ist Bourdieu in seiner Bedeutung für politische Theorie wie politische Wissenschaft noch kaum gewürdigt. Die Frage des Staates und der Politik hängt direkt mit derjenigen der symbolischen Gewalt zusammen (und damit auch mit der Frage nach dem politischen Wert von politischer Wissenschaft, welche dann nicht mehr nur als Aufklärung, sondern auch als Kampf verstanden werden kann), welche Bourdieu zufolge eben vom Staat „monopolisiert“ wird. So wäre der eigentlich politische Kampf der Kampf um die Hegemonie oder, wie Bourdieu es ausdrückt, um die legitime Sichtweise der sozialen Welt – um die „Soziodizee“, die „Legitimation der sozialen Ordnung, wie sie ist“.

Der Begriff des Staates wird in Anlehnung an Max Webers Definition des Staatsbegriffs als Inhaber des Monopols nicht nur der legitimen physischen Gewaltsamkeit, sondern auch der legitimen symbolischen Gewalt konzeptualisiert.

Mit Beiträgen von:
Klaus Dörre, Michael Hirsch, Stephan Lessenich, Wolfgang Ludwig-Mayerhofer, Marion Löffler, Jens Kastner, Philipp Rhein, Margareta Steinrücke, Rüdiger Voigt und Loïc Wacquant.

Erschienen im Nomos Verlag, Baden-Baden 2017
Vertrieb über SoVA
ISBN 978-3-8487-3291-3
nomos-shop.de
233 Seiten, broschiert, 39 Euro
Das Werk ist Teil der Reihe Staatsverständnisse, Band 97

Favorit, München: Kunst als Überflussökonomie

Vortrag von Michael Hirsch im Rahmen von Monokultur München – Veranstaltungsreihe zu Stadtklima und Kulturpolitik. Im Anschluss Lesung von Matthias Hirth.

Montag, 14. November 2016, 20:30 Uhr
Veranstaltungsort: Favorit, Damenstiftstraße 12, München
Veranstalter: Matthias Hirth, Peter Arun Pfaff, Holger Dreissig, Lennart Laule

SPRACHE UND MACHT; THEORIE-SLAM: ABSOLUTE GEGENWART

mit Marcus Quent, Berlin, Stefan Heidenreich, Berlin und Michael Hirsch, München. Moderation: Jeanne Bindernagel, Dresden

Die Gegenwart stellt sich vielen Zeitgenossen als ein rasanter und beziehungsloser Leerlauf dar, dem Vergangenheit und Zukunft ebenso wie Gestaltungsspielräume abhandengekommen sind. Vier Theoretiker*innen der gleichnamigen Publikation im Merve Verlag untersuchen die »absolute Gegenwart« in Politik, Arbeit, Ökonomie, Popkultur und Gegenwartskunst, um zu neuen Artikulations- und Verhaltensweisen zu gelangen.

Veranstaltung im Rahmen von Literatur Jetzt! Wir müssen reden 2016

Samstag, 12. November 2016, 21 Uhr
Veranstaltungsort: Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Veranstalter: livelyrix e.V. und Deutsches Hygiene-Museum Dresden

Anlass und Hintergrund der Kooperation von Livelyrix e.V. und Deutschem Hygiene-Museum ist die aktuelle Sonderausstellung Sprache. Welt der Worte, Zeichen, Gesten, die vom 24. September 2016 bis zum 20. August 2017 zu sehen ist.

Fortschritt oder Reaktion? Im Bann der „absoluten Gegenwart“

Fortschritt oder Reaktion? Im Bann der „absoluten Gegenwart“
Buchpräsentation – Marcus Quent im Gespräch mit Michael Hirsch

»›Absolute Gegenwart‹ – das ist eine vielleicht zutreffende, aber auch gefährliche Formel zur Bestimmung unserer Gegenwart. In ihr liegt eine verführerische Zeitstimmung. Sie legt eine Blockierung nahe, in deren Bann man sich gerne aufhält. Ein merkwürdiger Stillstand der Strukturen unter einer Oberfläche rasender Aktivitäten und Aktivierungen, Mobilisierungen und Beschleunigungen.« Quer zu diesen Formeln schlägt Michael Hirsch folgende These vor: »Es gibt in der Moderne streng genommen keine Stagnation und keinen Stillstand. Es gibt in der modernen Gesellschaft in Wirklichkeit immer nur Fortschritt oder Reaktion, fortschrittliche oder restaurative historische Sequenzen.« Seine Frage lautet deshalb: »In welche Strömung und auf welche Weise stellt sich eine Zeitdiagnose hinein? Welchen performativen Gehalt hat sie? Welche Stimmung erzeugt sie?« – Ausgehend von den Thesen seines eigenen Beitrags diskutieren wir mit ihm über den Band ABSOLUTE GEGENWART. Der Band, der soeben im Merve Verlag erschienen ist, beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven Symptome unserer Zeit: die allgemeine Gleichwertigkeit und Austauschbarkeit, die Lähmung der Imaginationskraft, den Leerlauf der Zeit.

Michael Hirsch ist Privatdozent für Politische Theorie an der Universität Siegen und lebt als freier Autor und Dozent in München. Marcus Quent ist Herausgeber des Bandes und promoviert zurzeit an der Universität der Künste Berlin.

Freitag, 21. Oktober 2016, 20:30 Uhr
Veranstaltungsort: Pro qm, thematische Buchhandlung zu Stadt, Politik, Pop, Ökonomiekritik, Architektur, Design, Kunst & Theorie, Almstadtstraße 48-50, Berlin
Veranstalter: Pro qm

Podiumsgespräch Kunst und Politik

Aktuell ist zu beobachten, dass Künstler, Kuratoren und Theatermacherinnen verstärkt Projekte mit politischem Anspruch auf die Bühne heben. Viel diskutiert sind etwa die Aktionen des Künstlerkollektivs Zentrum für politische Schönheit. Auch Münchner Theaterprojekte – wie die Shabby, Shabby Apartments und das Munich Welcome Theatre der Münchner Kammerspiele sowie das SPIELART Theaterfestival mit seinem Programm Art in Resistance – weisen in diese Richtung. Wofür steht die neue Tendenz, Kunst als Politikform einzusetzen? In welcher Tradition verstehen sich die Akteure? Und gibt es an der neuen Verbindung von Kunst und Politik etwas zu kritisieren?

Ein Gespräch mit
Michael Hirsch, Philosoph und Autor von Logik der Unterscheidung – Zehn Thesen zu Politik und Kunst, 2015
Sophie Becker, Dramaturgin beim SPIELART Festival München
Björn Bicker, Autor, Entwickler und Künstlerischer Leiter von Projekten wie BUNNYHILL, Urban Prayers, Munich Welcome Theatre und vielen anderen
Moderation: Horst Konietzny, Regisseur und Autor

Dienstag, 10. Mai 2016, 19 Uhr
Veranstaltungsort: Orange Bar, Zirkus-Krone-Straße 10, 6. Stock (S- Bahn Hackerbrücke)
Veranstalter: Evangelische Stadtakademie München

Gesprächsabend mit Michael Hirsch: 30-Stunden-Woche – ein Einstieg in ein fortschrittliches Projekt für Europa?

In seinem Vortrag Ende Januar beschrieb Michael Hirsch die Verkürzung der Vollzeit auf 30 Stunden als zentrale Herausforderung, um die soziale Spaltung aufzuheben und als gesellschaftliche Linke wieder handlungsfähig in Deutschland und der EU zu werden. „Weniger arbeiten, damit alle arbeiten, und besser leben“ – diese von André Gorz formulierte Formel müssen vor allem die Gewerkschaften wieder aufgreifen und zu einer zentralen Forderung in den Tarifauseinandersetzungen machen.

Mittwoch, 20. April 2016, 18 Uhr
Veranstaltungsort: EineWeltHaus, München
Moderation: Andres Schlutter
Veranstalter: Attac München

Radiosendung: Das Unbehagen an der Kulturarbeit

Wer hat, dem wird gegeben – Das Unbehagen an der Kulturarbeit

Projektverträge, schlechte Bezahlung, unzählige Überstunden – wer in einem Kulturbetrieb arbeitet, ist mit diesen Bedingungen vertraut. Michael Hirsch fragt: „Ist Prekarität der Normalzustand in der Kultur?“

Nachtstudio: Dienstag, 15. März 2016, 20:03 Uhr, Radio Bayern 2
Redaktion: Martin Zeyn

Vortrag und Diskussion mit Michael Hirsch: Ein neues europäisches Projekt – Perspektiven und Visionen

Das europäische Projekt der Gegenwart besteht aus postdemokratischen, nationalen Wettbewerbsstaaten. Welches andere demokratische Projekt Europa könnte man dem entgegenstellen? Welche Wirtschafts- und Sozialpolitik, Geschlechter- und Familienpolitik, Bildungs- und Kulturpolitik? Im Mittelpunkt steht ein egalitäres Programm der demokratischen Umgestaltung und Umverteilung sozialer Güter. Am Anfang steht eine symbolische Revolution. Deutschland könnte dabei eine fortschrittliche Führungsrolle übernehmen.

Attac München, Tagung „Europa – Quo Vadis?“
Sonntag, 31. Januar 2016, 10:30 Uhr
Veranstaltungsort: EineWeltHaus
Veranstalter: Attac München

PODIUMSGESPRÄCH: Job 4.0 – Schöne neue Arbeitswelt? Leben und Arbeiten in der digitalen Moderne

Mit Dr. Werner Eichhorst, Direktor Arbeitsmarktpolitik Europa am IZA – Institut zur Zukunft der Arbeit in Bonn; Dr. Michael Hirsch, Philosoph, Autor von „Die Überwindung der Arbeitsgesellschaft. Eine politische Philosophie der Arbeit“, Springer Verlag 2015; Horst Konietzny, Regisseur, Dozent und Autor, München.

Evangelische Stadtakademie München, In der Reihe „Digitaler Wandel – Wie wir leben wollen“
Dienstag, 26. Januar 2016, 19 Uhr
Veranstaltungsort: Evangelische Stadtakademie München
Veranstalter: Evangelische Stadtakademie München in Kooperation mit Bayernforum der Friedrich-Ebert-Stiftung